Was ist Plasmolifting PRP?

Sie haben sicherlich von dem Aufsehen gelesen oder gehört, das eine neue Behandlung namens PRP ausgelöst hat, die von Prominenten wie Kim Kardashian, Rafael Nadal, Tiger Woods, Fußballspieler vom Pittsburgh Steelers und vielen anderen Prominenten angewendet wird. Aber was ist denn die PRP-Therapie? PRP ist die Abkürzung einer Behandlungsmethode, die auf plättchenreichem Plasma basiert: Es ist das moderne Verfahren, das sich bei der Bekämpfung einer Vielzahl von Krankheiten als wirksam erwiesen hat.  Diese Methode ermöglicht viel mehr zu tun, als nur Sportverletzungen zu heilen oder die Haut zu verjüngen. In Wahrheit entwickelt sie sich noch weiter und Ärzte entdecken jeden Tag immer mehr Anwendungen für PRP.

Wofür wird PRP angewendet?

Die PRP-Therapie wurde in den 1970er Jahren entdeckt und anfänglich in der Zahnchirurgie angewendet.  Sie fanden heraus, dass sie die Wundheilung nach Zahnimplantaten und Wurzelkanalbehandlungen unterstützte. Die Operation am offenen Herzen hat sich zum zweiten Anwendungsgebiet des PRP-Verfahrens entwickelt: Ärzte fanden heraus, dass diese Methode Bluttransfusionen während der Operation überflüssig macht. Durch die Anwendung von PRP konnten Ärzte den Heilungsverlauf beschleunigen, sodass sich die Patienten schneller erholten und einem minimalen Risiko einer Infektion oder Komplikation ausgesetzt waren. Gegenwärtig sind PRP-Injektionen die am besten geeignete Behandlungsmethode für viele unterschiedliche Erkrankungen. Um Ihnen einen Überblick darüber zu geben, was alles die PRP-Therapie heilen kann, ist nachfolgend die Liste gängiger Anwendungen ausgeführt:

•    Mit PRP-Injektionen wird Arthrose und Arthritis des Kniegelenks wirksam behandelt;
•    PRP-Injektionen in die Kopfhaut reduzieren den Haarausfall und fördern das Wachstum neuer Haarfollikel;
•    Gesichtspflege: PRP verjüngt die Gesichtshaut und glättet solche Alterserscheinungen wie Unebenheiten, Falten auf der Haut;
•    Aknenarben: Die PRP-Therapie radiert nicht nur Unvollkommenheiten im Gesicht wie Narben aus, die infolge von Operationen und Verletzungen entstanden sind, sondern entfernt auch Narben und Spuren von Akne;
•    Die PRP-Methode hilft bei der Wundheilung nach einer Gesichtsstraffung und Rhinoplastik. Sie trägt dazu bei, dass nach diesen Behandlungen eine minimale Narbenbildung erfolgt;
•    PRP-Injektionen helfen bei der Behandlung von Verletzungen des Bewegungsapparates, die beispielsweise beim Sport auftreten. Diese Methode wird bei der Behandlung von Verletzungen an Schulter, Ellbogen, Knie, Ferse, Knöchel, Rücken usw. angewendet;
•    Die PRP-Therapie wird bei der Korrektur der sexuellen Dysfunktion und Harninkontinenz eingesetzt;
•    Die PRP-Methode hilft bei lumbalen Rückenschmerzen;

Wie wird PRP gewonnen?

Falls Sie sich Sorgen über die Zusammensetzung des PRP machen, geben wir Ihnen gleich Entwarnung. Ärzte stellen plättchenreiches Plasma (PRP) aus dem Blut jedes einzelnen Patienten her, indem sie hierzu eine aus seiner Vene im Unterarm entnommene Probe nehmen. Sie sammeln die Blutprobe in einem speziellen sterilen Röhrchen, in dem es nicht gerinnt. Dann wird das Röhrchen in eine Zentrifuge gegeben, wo es mit hoher Geschwindigkeit rotiert wird. Durch die Rotation wird das Blut aufgetrennt, wobei sich die Erythrozyten unten absetzen und sich darüber die Blutplättchen ansammeln. Die Blutplättchen werden nachfolgend in einem bestimmten Volumen Blutplasma resuspendiert und dieses Gemicsh wird anschließend der Probe entnommen. Dies ist injektionsbereites PRP, das erhöhte Mengen an Blutplättchen, Zytokinen, mesenchymalen Stammzellen, Wachstumsfaktoren und anderen heilenden Faktoren enthält, die der Körper auf natürliche Weise produziert.

Zusammensetzung von PRP

Um zu verstehen, wie die PRP-Therapie wirkt, ist es zunächst wichtig, sich mit jedem Bestandteil von PRP auseinanderzusetzen. Es mag überraschend klingen, aber PRP enthält alle Werkzeuge, die der Körper benötigt, um Wunden zu heilen und Gewebe zu reparieren.

Blutplättchen

Jedes Mal, wenn Sie sich verletzen, bewirken Blutplättchen, dass Ihr Blut schnell gerinnt und weitere Blutung verhindert wird, indem sie die Wunde wirkungsvoll schließen.  Blutplättchen stellen das Hauptgerüst von Zellen dar, um die herum beschädigtes Gewebe regeneriert wird. Diese Zellen haben die Fähigkeit, alle Gewebearten zu verwandeln, die geheilt werden müssen. Blutplättchen enthalten zwei Arten von Granula: Dense-Bodies (Delta-Granula) und Alpha-Granula. Wenn Blutplättchen aktiviert werden, setzen sie diese Granula frei und unterstützen damit den Heilungsprozess.

Delta-Granula

Delta-Granula verursachen die Bildung eines Gerinnsels, das man sieht, wenn Blut auf einer Wunde gerinnt. Sie beinhalten:
-    Adenosintriphosphat ist die Substanz, die die benötigte Energie speichert;
-    Adenosindiphosphat aktiviert die Bluplättchen selbst und initiiert damit die Blutplättchenaggregation;
- Serotonin ist ein natürliches Relaxans, das auch Schmerzen lindert;

-    Kalium ist ein essentieller Mineralstoff für die Zellregeneration.

Alpha-Granula

Alpha-Granula fördern die Wundheilung, da sie sogenannte interzelluläre Botenstoffe wie Wachstumsfaktoren und Zytokine enthalten.
Im Allgemeinen erfolgt die Wundheilung mithilfe Granula in drei Stufen:
1.    Entzündung: Es bilden sich sichtbare Schwellungen, da Blut zur Verletzungsstelle strömt;
2.    Proliferation: Neue Zellen teilen sich und wachsen schnell, um eine Wunde aufzufüllen;
3.    Umbau: die Zellen aus der Proliferationsphase werden in Gewebe endgültig umstrukturiert, um beschädigte Gewebe zu ersetzen.

Weitere Bestandteile von PRP:

•    Vaskuläre endotheliale Wachstumsfaktoren regen das Wachstum von Zellen an, die die innere Oberfläche von Blutgefäßen auskleiden;
•    Epidermale Wachstumsfaktoren bewirken die Hautregeneration;
•    Transformierende Wachstumsfaktoren stimulieren die Bildung normaler Zellen;
•    Fibroblasten-Wachstumsfaktoren regen die Bildung der Kollagenschicht und der Hautstruktur an;
•     Hepatozyten-Wachstumsfaktoren helfen bei der Reparatur von Leberzellen;
•    Insulinähnliche Wachstumsfaktoren helfen bei der Bildung von Gewebe und Knochen.

Wie wirkt PRP bei der Wiederherstellung von beschädigtem Gewebe?

Nachdem es geklärt wurde, was PRP ist und woraus es besteht, stellt sich die Frage: „Warum sollte man eine PRP-Therapie überhaupt anwenden, wenn der Körper bereits über die regenerativen Werkzeuge verfügt? Wie unterscheidet sich PRP von dem Blut, aus dem es stammt, und das genauso die natürliche Heilung fördern kann?“
Der Unterschied besteht darin, dass PRP eine höhere Konzentration von heilenden Elementen enthält. Im Gründe hat PRP zwei- bis achtmal mehr Wachstumsfaktoren als normales Blutplasma. Daher hat es ein großes Potenzial für eine schnellere Wundheilung. Natürlich hängt der Höchstwert der Elemente von drei Parametern ab:

-    der anfängliche Blutplättchen-Spiegel im Blut eines Patienten,
-    ärztliche Handlungen bei der Serumpräparation, einschließlich Zentrifugengeschwindigkeit und Umdrehungszahl,
-    die Verwendung bestimmter Zusatzstoffe durch Ärzte zur Aktivierung von Plasma und zur Verminderung von Missempfindungen, die auch die Qualität des endgültigen Plasmas beeinträchtigen können.

Behandlung alter Verletzungen mittels PRP-Therapie

Die PRP-Therapie hilft auch bei der Heilung alter Verletzungen. Insofern der Körper auf natürliche Weise Verletzungen heilt, bildet er neues Gewebe, das dicker und dichter als das ursprüngliche Gewebe sein kann. Die Textur dieses Narbengewebes kann eine regelrechte Durchblutung verhindern, was zu einer weiteren Verhärtung des beschädigten Bereichs führen kann. Bei der PRP-Verabreichung wird im entsprechenden Bereich ein neuer Regenerationsprozess angeregt. Der Körper erhält ein Signal, dass dieser Bereich geheilt werden soll, und die Genesung beginnt von neuem. Eine deutliche Verbesserung kann schon innerhalb weniger Wochen nach Beginn der Behandlung festgestellt werden.
Auf dem Hintergrund des Vorgetragenen wird es ersichtlich, warum diese Behandlung eine Vielzahl von medizinischen und ästhetischen Problemen zu lösen hilft. Da PRP aus dem eigenen Gewebe des Patienten gewonnen wird, sollte man sich auch keine großen Gedanken über mögliche Nebenwirkungen machen.

Fassen wir zusammen, was ist denn die PRP-Therapie?

PRP ist eine Abkürzung für die Behandlungsmethode auf Basis von plättchenreichem Plasma: eines der modernsten medizinischen Verfahren. Die PRP-Methode basiert auf der Nutzung körpereigener Heilkräfte, die die Geweberegeneration anregen. Das Erstaunliche an dieser Behandlung ist, dass Ärzte 50 Jahre nach ihrer Entwicklung immer noch neue Bereiche für ihre Anwendung finden. Beispielsweise wird die PRP-Therapie bereits bei Unfruchtbarkeit eingesetzt, um die Eierstöcke und die Gebärmutter bei Frauen wiederherzustellen. Bei Sehproblemen werden Augentropfen auf Basis von PRP verwendet. Bei einer Kombination von PRP mit anderen Medikamenten und Behandlungen kann auch die Wirkung der gewählten Therapie verstärkt und damit den Patienten besser geholfen werden.